Digitale Events: Gekommen, um zu bleiben?

Eine Frage, die unsere Kunden derzeit umtreibt ist, wie der „Event der Zukunft“ aussehen wird. Wird wieder alles wie vor der Pandemie und die digitalen Events waren nur ein Mittel zum Zweck? Oder werden die klassischen Events gar nicht mehr zurückkehren in der bekannten Form? Oder wird es einen Mix zwischen digitalen und physischen Events geben? Wir erkennen zunehmend einen Trend und gehen auch davon aus, dass dies die künftige Stossrichtung sein wird. Bevor wir uns mit der Beantwortung der Eingangsfrage befassen, möchten wir das Thema kurz einordnen.

Die Anzahl digitaler Events (wir sprechen bewusst von „digitalen Events“ und nicht von „virtuellen Events“, zumal es noch immer Events sind, die aber mit digitalen Medien übertragen werden) hat in den letzten Monaten ein starkes Wachstum verzeichnet. Während zu Beginn der Pandemie viele Unternehmen auf dem falschen Fuss erwischt wurden, gehören diese Formate mittlerweile zum festen Repertoire vieler Firmen und Institutionen. Je nach verfügbaren Ressourcen installierten Unternehmen eigene Studios, bauten intern Kompetenzen auf oder griffen auf einen stark wachsenden und teilweise auch unübersichtlichen Markt an Anbietern von digitalen Events zurück. Egal welcher Weg gewählt wurde: die Lernkurve zeigte bei vielen Institutionen und Firmen oftmals steil nach oben. Dies lässt einen ersten Schluss zu: Digitale Events sind gekommen, um zu bleiben – zuviel wurde investiert und zuviele Vorteile bieten sie. Hier ein Auszug:

– Nachhaltigkeit: Anfahrtszeiten und Autofahrten bleiben aus. Nicht nur die Umwelt dankt, auch die Zeitressourcen.

– Reichweite: Der Event beschränkt sich nicht nur auf eine gewisse Anzahl Personen vor Ort, sondern rein technisch heisst es „The Sky is the Limit“.

– Kosten: Kein Catering, keine Übernachtungen, keine Raummiete. Klar, eine Liveproduktion kostet auch – aber nicht im gleichen Umfang.

Aber diesen Vorteilen können auch Nachteile entgegengehalten werden:

– Networking: Der Austausch zwischen den Teilnehmenden bleibt auf der Strecke. Das Persönliche fehlt. Oder einfach gesagt: ein Bier vor dem Notebook zu trinken ist weniger lustig, als mit anderen Menschen gemeinsam vor Ort.

– „Zoom-Fatigue“: Die Menschen zeigen Ermüdungserscheinungen für die Teilnahme an digitalen Events. Wir können es nachvollziehen.


Der Medientag der Schweizer Leichtathletik 2021: Durch den parallelen Einsatz von Streaming-, Chat- und Video Conference-Tools konnte den Journalisten ein attraktives Informationsspektrum auf einer dedizierten Landing Page angeboten werden. Aus einer Hand und nahtlos zusammengefügt. (Quelle: Yoveo)

Diese Entwicklungen und die Rückmeldungen zahlreicher Kunden erlauben eine erste Einschätzung, wie der Event der Zukunft aussehen wird: Hybrid. Ja, es wird ein Mix werden – jedoch mit einem grossen „aber“. In der Tat, die Vorteile digitaler Events liegen auf der Hand. Darauf möchte man auch nach der Pandemie nicht verzichten. Auch hat man schliesslich darin investiert. Wichtig dabei ist, dass das digitale Element nicht einfach mitläuft, sondern integraler Bestandteil des Events wird. Die Spannweite wird aber künftig gross sein und es wird nicht beim ausschliesslichen Mix bleiben. Auf der einen Seite wird es den Flagship-Event geben, der vom Networking lebt – allenfalls (aber nicht zwingend) angereichert mit digitalen Elementen (spannende Speaker aus Übersee etc.), auf der anderen Seite den Weiterbildungsanlass mit dem internationalen Vertriebsteam, der rein digital sein wird. Alle Formen haben ihre Berechtigung.

Die digitale Komponente wird klassische Events nicht verdrängen, sondern eine Ko-Existenz erfahren. So wird es – wie bereits bei den digitalen Events Anfang 2020 – auch hier eine Lernkurve geben. Aber diesmal hinsichtlich Orchestrierung der verschiedenen Optionen bzw. der Integration digitaler Elemente. Also eher weg von der produktionstechnischen, hin zu einer konzeptionellen Ebene.